geschrieben von GunGum am 08.Oktober 2015 um 20:00:47 Uhr:
Antwort auf: Spur HA und Vorspannung VA, geschrieben von Ralli-1500er am 08.Oktober 2015 um 19:02:03 Uhr:
Servus, zur Hinterachse: ich nehme an, es handelt sich hinten um eine Pendelachse. Negativer Sturz ist da bei einer Tieferlegung konstruktiv bedingt und damit normal. Der ändert sich auch beim Einfedern ständig. Wenn die Verbindung zwischen Federschwertern und Achsrohren nicht gelöst wurde und sich die Spur trotzdem verstellt hat, dann sind evtl. die Lagergummis zwischen Drehstabrohr und Federschwertern hinüber und müssen getauscht werden. Zur Vorderachse: Eine intakte VVA liefert bei korrekter Einstellung einen hohen Fahrkomfort, wenn die Tieferlegung nicht zu extrem ist (50 mm sind gar kein Problem). Ob du in Verbindung mit TAS eine brauchbare Einstellung hinbekommst, hängt von der Einschweißposition der Rasterplatten und damit dem verfügbaren Verstellweg ab. Da die Achse zur Tieferlegung konzipiert wurde ist die seriennahe Einstellung, die du vermutlich brauchen würdest, evtl. garnicht möglich. Wenn sich die Tragarme der Achse bei ausgehängten Stoßdämpfern, gelösten Rasterplatten und freihängenden Rädern nicht verdrehen lassen, muss die Achse gangbar gemacht werden. Die Tragarme müssen bei ausgebauten Achsschenkeln drehbar sein und dürfen kein fühlbares Spiel haben. Wenn die Tragarme fest sind, muss die Achse meist zerlegt werden. Dafür braucht man einen speziellen Auszieher und für die Montage ein entsprechendes Handwerkzeug zum Einpressen. Beides lässt sich mit Gewindestangen und Beilagscheiben selbst bauen. Bei der VVA gibt es verschiedene Bauweisen. Die Tragarme werden über eine auf Maß gehohnte Buchse und ein Nadellager gelagert. Bei den sog. Pumaachsen handelt es sich bei der Gleitbuchse um Bakelit. Wenn in die Achse mal Wasser eingedrungen ist (z.B. durch fehlende Deckel auf den Tragarmen), dann quellen diese Ringe und führen zum Festgehen der Achse. Die Bakelitringe können zwar gewechselt werden, müssen aber nach dem Einbau mit einer Reibahle auf Maß aufgerieben werden. Die kann man sich ggf. aus einem alten Tragarm selbst bauen. Bei einer umgebauten Serienachse sind die Lagerbuchsen metallisch und können einfach ohne weitere Nacharbeit gewechselt werden. Das Verspannen der Drehstäbe führt zu einer progressiven Federkennlinie und ermöglicht überhaupt erst den hohen Fahrkomfort. Bei einer Serienachse muss beim Einbau der Achsschenkel der obere Drehstab erst vorgespannt werden, bevor man den Achsschenkel einbauen kann. Wenn man das Fahrzeug dann auf die Räder stellt ist der untere Drehstab nahezu unbelastet, während der obere, vorgespannte Drehstab bereits belastet ist. Federt das Fahrzeug nun weiter ein wird auch der untere Drehstab belastet und wirkt dem Federweg entgegen. Du hast dann bei größeren Federwegen eine parallelschaltung von zwei Federn und damit etwa die doppelte Federhärte. Bei geringen Federwegen arbeitet die obere nahezu alleine, die Federung ist nur halb so hart. Eine korrekte Einstellung einer VVA mit geringer Tieferlegung lässt sich nur bewerkstelligen, wenn die Achsschenkel ausgebaut sind. Hier muss dann, genau wie bei der Serienachse, der obere Drehstab vorgespannt werden. Das Maß der Tieferlegung kann man dann durch den unteren Drehstab festlegen. Wenn die Drehstäbe bei ausgebauten Achsschenkeln und gelösten Rasterplatten freigängig sind, dann würde ich mal prüfen, ob die Traggelenke ggf. fest sind und/oder falsch orientiert eingepresst wurden. Dazu muss die Gummimanschette des jeweiligen Gelenks demontiert wurden. Wenn sich die Gelenke von Hand stramm bewegen lassen ist das i.O., die leiern von selber aus. Viel Spaß, mich hat das auch ganz schön gefuchst. Aber man kriegts hin, wenn man weiß, dass und wies geht ;) LG Chris
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